Welche Kostenfaktoren und Zuschläge müssen auf dem Seeweg beachtet werden?
Bei dem Transport von Waren über den Seeweg, können neben der Frachtrate zusätzliche Kosten und Zuschläge für diesen anfallen. Die Frachtrate ist der Preis, der anfällt, wenn Fracht von einem Ort zum anderen transportiert wird. In der Regel ist dieser Preis abhängig von dem Gewicht der Ware, von der Transportart und von dem Endbestimmungsort. Im folgenden Teil werden drei der wichtigsten Kostenfaktoren genannt und erläutert.
BAF
Der Begriff „BAF“ ist eine Abkürzung für „Bunker Adjustment Factor“. Der Zuschlag, beziehungsweise Bunkerzuschlag, wird von den Reedereien genutzt, um einen Ausgleich zu schwankenden Treibstoffkosten herzustellen. Dies liegt besonders an den stark variierenden Ölpreisen. Die Kosten des Treibstoffes sind eine wesentliche Kostenkomponente, bei der Kalkulation von Frachtkosten, weswegen aufgrund von Schwankungen bei Treibstoffpreisen ein gewisses Risiko bei der Kalkulation entsteht.
Der Zuschlag selbst wird als Festbetrag erhoben und entsprechend der Änderung der Treibstoffpreise angepasst, was in der Regel monatlich geschieht. Wichtig zu wissen ist, dass auf unterschiedlichen Strecken verschiedene Bunkerzuschläge fällig werden.
LSS
Bei der „Low Sulphur Surcharge“, oder kurz „LSS“, handelt es sich um einen Zuschlag, der für schwefelarmen Treibstoff anfällt und von der „Internationalen Seeschifffahrtsorganisation“ eingeführt wurde. Der Zuschlag sollte als Reaktion auf die als „IMO 2020-Verordnung“ bekannt gewordene Regelung dienen, welche am 1. Januar 2020 in Kraft trat und dafür sorgt, dass der Schwefelgehalt im Treibstoff von 3,50% auf 0,50% gesenkt werden soll. Diese Regelung stellt einen Zusatz zu dem vorgeschriebenen Schwefelgehalt von 0,10% dar, welcher bereits in den Emissionskontrollgebieten (ECA) gilt. Dies soll dazu führen, dass weltweit die Schwefeloxidemissionen verringert werden, um so die Umwelt zu entlasten. Da schwefelarmer Treibstoff für die Reedereien zu höheren Kosten führt, wurde die „Low Sulphur Surcharge“ eingeführt, um dem entgegenzuwirken.
CAF
Der „Currency Adjustment Factor“, abgekürzt „CAF“, ist ein Begriff aus der Schifffahrt, welcher an Bedeutung gewinnt, wenn die Fracht in einer Fremdwährung gezahlt wird und diese von Wechselschwankungen beeinflusst wird. Ist dies der Fall, nutzen die Reedereien teilweise einen Währungszuschlag (CAF), welcher die Kursschwankungen kompensieren soll. Das bedeutet, dass das Währungsrisiko in Rechnung gestellt wird, ohne die Wechselkursrelationen beachten zu müssen. Dies erleichtert die Kalkulation der Frachtkosten. Da der Dollar in den meisten Fällen als Leitwährung in der Schifffahrt dient, wird mit dem „CAF“ versucht Währungsschwankungen im Verhältnis zum Dollar entgegenzuwirken.
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